Du kennst jetzt schon die drei verschiedenen Rollen und die Meetings, die in einem Sprint vom Scrum Team abgehalten werden. Nun möchte ich dir noch ein paar Begriffe an die Hand geben, die du in diesem Text bereits gelesen hast oder dir im Umgang mit Scrum auf jeden Fall begegnen werden.
Das Product Backlog
Als (Product) Backlog bezeichnet man die Summe der für ein Projekt anstehenden Aufgaben. Diese werden dort gesammelt und vom Product Owner ihrem Nutzen entsprechend priorisiert. Es wird zwar vom Product Owner gepflegt, sollte aber jederzeit für alle Teammitglieder und Stakeholder einsehbar sein.
Die User Story
Eine User Story umschreibt den zu erwartenden Kundennutzen durch das Produkt bzw. die erledigte Aufgabe. Welche Kriterien gibt es? Welche Erwartungen müssen erfüllt werden? Diese Stories werden vom Product Owner geschrieben und dem Entwicklungsteam für die Arbeit am Produkt zur Verfügung gestellt. Für die Erstellung der idealen User Story ist es wichtig, dass sich der Product Owner eng mit den Stakeholdern abstimmt, um herauszufinden, wie das fertige Produkt aussehen soll und welche Eigenschaften es haben muss.
Das Sprint Backlog
Euer Sprint Backlog enthält die Teilaufgaben, die ihr innerhalb des anstehenden Sprints bearbeiten wollt. Dieses Backlog gehört, im Gegensatz zum Product Backlog, ausschließlich dem Entwickler:innen-Team. Das Sprint Backlog ist das Ergebnis des Sprint Plannings. Während des Sprints bedienen sich die Entwickler:innen an den Aufgaben des Sprint Backlogs. Erst wenn diese Aufgaben erledigt sind, können eventuell andere Aufgaben schon vor Beginn des nächsten Sprints bearbeitet werden. Das Sprint Backlog ist euer Commitment gegenüber den Stakeholdern, welches Teilprodukt ihr im nächsten Review präsentiert. Daher hat dessen Abarbeitung absolute Priorität.
Die Definition of Done
Die Definition of Done, auch mit DoD abgekürzt, stellt euer gemeinsames Verständnis davon dar, wann die Arbeit an einem Produkt erledigt ist. Hierin sind beispielsweise alle Akzeptanzkriterien aufgeführt, die mit den Stakeholdern abgestimmt wurden. Erst, wenn diese Definition vollumfänglich erfüllt ist, ist die Arbeit der Entwickler:innen getan.
Die Vorteile von Scrum
Jetzt aber nochmal Butter bei die Fische, Caro. Was sind die Vorteile von Scrum? Für mich liegt der große Vorteil in der Transparenz der Arbeit und der Prioritäten. Dadurch können Teilstücke von Produkten oder Projekten schneller als üblich ausgeliefert und bewertet werden. Durch die kurzen Zeitintervalle zwischen den Feedbacks zur erbrachten Arbeit können Änderungen zeitnah berücksichtigt werden, wodurch dein Unternehmen bares Geld einspart (und das Entwicklungsteam Nerven 😉 ) Jedes Teammitglied ist durch die regelmäßigen Abstimmungen auf dem neuesten Stand und fühlt sich abgeholt, was wiederum gut für das Klima im Team ist. Scrum bietet uns auch auf der zwischenmenschlichen Ebene eine neue Erfahrung. Denn es ist nicht nur wichtig, welche Qualität unsere Arbeit hat, sondern auch, welche Qualität unsere zwischenmenschlichen Beziehungen haben. Auch diese werden am Ende eines Sprints unter die Lupe genommen, damit sich das Team Stück für Stück verbessern kann.
Scrum ist keine eierlegende Wollmilchsau
Ich möchte ehrlich zu dir sein: Scrum klingt klasse und die Umsetzung einfach. Das wird es aber nicht immer sein. Es wird schwere Phasen geben, denn ihr müsst euch erst an die neuen Abläufe und auch die entsprechende Verantwortung gewöhnen. Das hat in meinem Team schon mal zu Streit und Tränen geführt. Klingt dramatisch? War es in dem Moment auch. Aber dadurch sind wir besser geworden. Scrum ist allerdings keine eierlegende Wollmilchsau. Es passt nicht zu jeder Arbeit und nicht zu jedem Team. Nicht alle Aufgaben sind so komplex, dass die Anwendung von Scrum Sinn ergibt. Mach dir und deinem Team also keinen Druck. Probiert aus, was für euch funktioniert. Haltet euch aber an die Meetings und die festen Sprints, denn sie sind das Herzstück von Scrum. Dann besteht eine große Chance, dass dieser agile Ansatz mit ein bisschen Geduld und Herzblut für euch funktioniert.
Welche Fragen hast du noch zu Scrum und welche Projektmanagementmethode nutzt du zurzeit? Schreib es mir gerne hier in die Kommentare oder auch auf Instagram.